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Auf einer Motorradreise geht nicht immer alles wie
geplant. Die meisten Reiseberichte überspringen gerne
diese Tatsache und nur wenige schreiben über
technische Probleme, mieses Wetter, oder andere
Probleme. Es soll sich ja alles immer so schön
anhören, auch wenn es nicht unbedingt der Wirklichkeit
gerecht wird. Probleme aller Art sind einfach ein Teil
einer Motorradtour, besonders im Ausland, wo man die
Sprache evtl. nicht beherrscht. Deshalb hier eine
kleine Liste von Situationen von meinen
Motorradreisen, die so nicht geplant waren. |
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Motorradtour
durch Guatemala
in 2024
Wir fuhren einige kleine
Seitenstrecken in Guatemala, welche oft sehr steil,
nicht asphaltiert und steinig sind. Während wir
diese Strecken fuhren fühlten wir uns hardcore auf
unseren Offroad-Bikes auf einer Adventure-Tour. Aber
dann trafen wir Frauen, die diese Streken auf
Rollern oder 150cm Chinesischen Mopeds fuhren, mit
zwei Kindern hinten drauf und Einkaufstüten am
Lenker, als wäre es nichts. Das ist eine wirklich
demütigend Erfahrung. Diese Frauen fahren diese
rauhen Strecken jeden Tag zur Arbeit oder zum
Einkaufen. Sie haben keine Offroad Motorräder oder
Offroad-Training und fahren diese Strecken trotzdem
besser als wir.
Sorry, ich habe keine Fotos von den wirklich rauhen
Strecken, oder von den Frauen die diese fahren, da
ich zu beschäftigt war dort selbst zu fahren.
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Motorradtour durch Belize
in 2023
Wir fuhre von Punta Gorda im Süden
nach Orange Walk im Norden von Belize als Jayne's
Honda XR150 plötzlich schreckliche Geräusche aus dem
Motor machte. Sie hielt an und ich fing mit der
Ursachensuche an. Das Motorrad hatte kein Öl mehr. Ich
fuhr mit meinem Motorrad zur nächsten Farm und
kaufte einen Liter Motoröl. Mit Öl im Motor ging das
Geräusch aber nicht weg, also war es Zeit das
Notfalltelefon, dass Emma von Alternate Adventure Motorcycle
Rental uns gegeben hatte, zu benutzen. Sie
schickte direkt ihren Mechaniker auf einem
Ersatzmotorrad los und er kam nach rund 45 Minuten
an. Der Plan war, dass wir auf dem Ersatzmotorrad
weiterfahren und er versucht Jayne's Motorrad an Ort
und Stelle zu reparieren, was ich nicht für möglich
hielt.
Das Ersatzmotorrad war eine Lifan ZR250, welche
höher ist als die Honda. Deshalb nahm Jayne meine
Honda und ich fuhr die Lifan. Nicht einmal 5 km
weiter kam die zweite Katastrophe. Die Lifan machte
eine Knall und verlor jegliche Beshleunigung, aber
der Motor lief einwandfrei weiter. Es stellte sich
heraus, dass alle Bolzen, die das hintere
Kettenblatt am Rad befestigen, abgeschert waren. Die
Kette drehte das Kettenblatt aber nicht das Rad.
Also war es wieder Zeit Emma anzurufen.
Sie entschuldugte sich mehrfach und schickte einen
Pickup mit einem weiteren Ersatzmotorrad. Der Fahrer
sollte us das Ersatzmotorrad liefern, die defekt
Lifan aufladen und dann weiterfahren um den
Mechaniker mit dem anderen defekten Motorrad
aufzusammeln. Dieses Mal passierte es in einem Dorf
und die sehr netten Einheimischen luden uns ein mit
ihnen im Schatten zu sitzen und halfen uns dabei das
defekte Motorrad aufzuladen nachdem der Pickup nach
ca, 1.5 Stunden eintraf.
Emma sagte, dass in ihren 12 Jahren Erfahrung die
Honda XR150's nie Öl
verbrauchen und da wir weniger als 1000 km gefaren
waren, war es mir nicht in den Sinn gekommen den Ölstand
zu kontollieren.
Es war schade, dass wir unsere Pläne ändern mussten
und nicht nach Orange Walk fahren konnten um Lamanai
zu sehen (wir hatten nicht mehr genug Zeit dafür)
wir konnten zumindest das reservierte Hotel dort
absagen. Emma gab sich wirklich Mühe es wieder Gut
zu machen. Sie hat uns nicht nur schnell
Ersatzmotorräder geschickt, sondern nach dem zweiten
Vorfall berechnete sie uns diesen Miettag nicht und
bot uns an die Nacht in ihrem Hostel, Crash Pad, kostenlos
zu verbringen. Sie machte auch Vorschläge was wir im
Umkreis von Hopkins, Belize sehen und tun könnten
auf unseren letzten zwei Tagen.
Wir verstehen dass Mist einfach passiert, es ist
halt eine Abenteuer Motorradtour, und wir schätzen
Ihre Bemühungen.
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Motorradtour durch Colorado
in 2020
Auf dem Heimweg irgenwann auf dem
Hwy 95, in der Mitte von Nirgendwo in Süd-Oregon,
hatte ich dann eine LKW vor mir. Ich fuhr 120-130
km/h und hatte gesehen, dass Meilenweit kein Verkehr
war in beiden Richtungen. Also zog ich hinter dem
LKW raus um zu überholen. In genau diesem Moment
fuhr der LKW an einem LKW-Reifen vorbei, der in der
Mitte der Strasse lag und dadurch meine Sicht auf
ihn blockierte, bis er genau vor mir lag. Ich hatte
absolyt Null Zeit zu reagieren. Aus Reflex versuchte
ich aufzustehen aber bekam meinen Hintern nur in
paar Zentimeter om Sitz bevor ich den Reifen mit
voller Geschwindigkeit überrollte. Ich kämpfte das
Motorrad aufrecht zu halten aber schaffte es
irgenwie. Ich bin überzeugt, dass wenn ich langsamer
gewesen wäre, es hätte mich abgeworfen, alles was
ich hatte war Schwung/Momentum um über das Hindernis
zu kommen. Nachdem mein Herz wieder angefangen hatte
zu schlagen hielt ich an und schaute mir das
Motorrad an. Der Vorderreifen hatte Gummiabrieb, wie
auch der Motorschutz, aber keine Beschädigungen. Ich
hätte an dem Tag Lotto spielen sollen, da es
offensichtlich mein glücklicher Tag war.
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Motorradtour durch Baja
California,
Mexiko in 2020
In Loreto hielten wir an um zu
beraten welches Hotel wir nehmen wollten. Als wir
dann zu dem Hotel fahren wollten sprang Jayne's
Motorrad nicht mehr an. Wir änderten unseren Plan
und nahmen ein Zimmer im nächsten Hotel (Hotel
Plaza) und schoben das Motorrad bis dahin. Wir
hatten vor einem Mietwagen Laden angehalten und
deren Mechaniker kannte einen Motorradmechaniker im
Ort und rief ihn an um zu unserem Hotel zu kommen.
Omar erschien eine halbe Stunde später im Hotel mit
Anhänger um das Motorrad zu seiner Werkstatt zu
transportieren, nur ein paar Blocks enfernt.
Nach verschiedenen Tests gaben wir auf, da es spät
geworden war. Am nächsten Tag fand Omar dass die
Batterie tot war und fand ein durchgescheuertes
Kabel, was mit dem Regen die Batterie gekillt hatte.
Also kauften wir im Ort eine neue Batterie, er
reparierte das Kabel, und wir holten das Motorrad am
Abend wieder ab. Ich bestand darauf eine weitere
Nacht in dem Hotel zu verbringen und für eine
längere Testfahrt zu gehen bevor wir wieder in die
grossteils unbevölkerten Gegenden weiterfahren.
Das Problem hätte an keinem
besseren Ort passieren können. Der Mechaniker war
gut und billig, und wir waren wieder auf Tour mit
nur wenig Verzögerung. Das Motorrad lief für den
Rest der Tour ohne Probleme.
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Motorradtour durch Nevada
in
2018
Nachdem ich meinen ersten platten
Reifen an meine Motorrad in 2016 hatte, hatten wir
gleich zwei auf dieser Tour. Als erstes fand Jayne
einen Nagel auf einer Schotterpiste in der Mitte von
Nirgendwo. Zuerst versuchte ich eine Dose
Fix-a-Flat, was natürlich nicht funktionierte. Ich
wollte absolut vermeiden den Schlauch in der
brennenden Sonne zu wechseln, da ich oftmals den
Schlauch kneife, und wenn das passieren würde,was
dann, ohne einen zweiten Ersatzschlauch? Wir
reinigten den Reifen von dem Sprühzeug und der
Schlauchwechsel ging erstaunlich problemlos, auch
wenn uns das Trinkwasser in der Hitze ausging. Zwei
Stunden später waren wir wieder unterwegs.
Zwei Tage später fand ich dann
einen Nagel ein paar Kilometer ausserhalb von Ely,
Nevada. Es gab keinen Seitenstreifen wo ich in
Sicherheit den Schlauch hätte wechseln können, und
da wir Pannenhilfe in unserer Versicherung haben
riefen wir Progressive Insurance an, und damit fing
der Alptraum an. Die Frau am anderen Ende der
Leitung lass nur von einem Manuskript, dass absolut
nicht auf Motorräder passte und wollte mich dann
entweder nach Salt Lake City oder Las Vegas
abschleppen lassen, beides rund 400 km entfernt.
Letztendlich bekamen wir einen Abschleppwagen, der
mich zu einem Motel in Ely brachte, wo ich den
Schlauch im letzten Tageslicht wechselte und im
Schein meiner Kopflampe fertig wurde. Wir hatten den
Schlauch am Tag vorher in Winnemucca gekauft, im
einzigen Motorradladen den wir seit dem gesehen
hatten und es war der letzte Schlauch den sie in
unserer Grösse hatten. Um einen neuen Ersatzschlauch
zu bekommen machten wir dann einen 300 km Umweg nach
Las Vegas, da wir nicht ohne Ersatz durch die sehr
einsamen Gegenden von Nevada fahren wollten.
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Motorradreise durch
Washington
State in 2017
Wir vermeiden immer eine
Motorradtour im August zu planen, aber dieses Jahr,
arbeitsbedingt, war es entweder August oder
garnicht. Also war es August.
Normalerweise schaffen wir es nicht eine
Motorradtour vor Mittag zu starten, aber da die
Wettervorhersage 41C vorhersagte, schafften wir es
tatsächlich um 10 Uhr morgens loszufahren, um im
schattigen Wald zu sein wenn die höchsten
Temperaturen eintrafen. Diese Hitze würde fast
während der ganzen Tour bei uns sein, was einen
deutlichen Einfluss auf uns und die Tour hatte. Wir
fahren immer ATGATT (All The Gear All The Time), in
voller Schutzausrüstung, und an einem Tag waren wir
um 15 Uhr einfach fertig, also entschieden wir ein
Motelzimmer mit Schwimmbad zu nehmen anstelle vom
Zelten. Wir haben es absolut genossen.
Ein weiteres Problem mit einer
Motorradreise im August ist, wie wir herausfanden,
dass es Unmengen an Moskitos im Wald gibt.
Unser Zelt hat natürlich ein Moskitonetz, aber
ich hatte noch nie unsere Hutnetze ausgepackt. Sogar
auf unserer Alaskatour brauchten wir sie nicht,
aber, wow, wie wir sie auf dieser Tour brauchten.
Moskitospray hilft nur wenig und ich bringe immer
meine Insektenschutz-Hemd und -Hose, welche leider
langarmig sein müssen und daher recht warm sind,
aber sie helfen. Die Hutnetze packen sehr klein und
wiegen nicht viel, deshalb kann ich sie für jede Sommertour
nur empfehlen .
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Motorradreise durch
Idaho
in 2016
Während unserer Idaho Motorradtour
hatte ich meinen ersten Platte Reifen. Es war nur
eine Frage der Zeit bis es passieren würde, und
natürlich musste es in einer Geisterstadt in der
Mitte von Nirgendwo passieren. Aber immerhin, erster
Platten nach 225,000 km (140,000 miles), ich kann
mich nicht wirklich beschweren.
Es war eine kleine Undichtigkeit, und da ich nicht
gut bin Reifen zu wechseln (ich kneife meistens den
Schlauch), entschied ich eine Dose "Fix-a-flat" zu
versuchen. Es schien zu funktionieren, also fuhren
wir zurück in die Zivilisation und hatten einen
neuen Schlauch in einer Hondawerkstatt montiert.
An einer Ranger Station trafen wir
jemand aus Kalifornien mit seiner KLR. Er empfohl
uns wärmstens die Geisterstadt Custor zu besuchen,
nicht weit von dort. Wir hätten wahrscheinlich den
winzigen Wegweiser nicht gesehen, hätten wir nicht
danach gesucht. Also nahmen wir wiedermal eine
einsame Schotterpiste zu einer Geisterstadt. Es war
schon spät und der Ranger war gerade dabei in Custor
abzuschliessen, aber sie sagte, dass es einen
Campingplatz nur ein paar Kilometer weiter im Wald
gibt, also entschieden wir dort zu zelten und die
Geisterstadt am nächsten Morgen zu besichtigen.
Während der Nacht wurde es rauchig und am Morgen war
sehr viel Rauch im Wald. Wir waren etwas nervös, da
wir von einigen Waldbränden in der Nähe wussten.
Also hatten wir ein schnelles Frühstück, packten
zusammen, und fuhren aus dem Wald zurück zur
Geisterstadt.
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Motorradtour durch Kanada
and
Alaska in 2015
Auf unserem Weg nach Hyder, Alaska
zelteten wir im Meziadin Provincial Park. Er ist nur
ca. 100 km von Steward, BC, aber es wurde spät und
wir entschieden die Nacht hier zu zelten. Es ist ein
sehr schöner Campingplatz am See, aber sei
vorsichtig mit Bären. Jayne ging in der Nacht
zur Toilette und bemerkte anscheinen nicht, dass ein
Grizzly hinter ihr war, das ist zumindest was ein
anderer Camper uns am nächsten Morgen erzählte.
Während der Motorradtour sahen wir etliche Bären
entlang der Strasse und sogar zwei Grizzlys von der
Bärenbeobachtungsstelle in Hyder, Alaska.
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Motorradreise durch
Utah
and
Nevada in 2014
Wir fuhren von Moab, UT entlang
der Potash Road in den Canyonlands National Park.
Die Potash Road ist teilweise eine ziemlich rauhe
Strecke und absolut nicht passierbar in einem Auto
ohne Allradantrieb und erhebliche Bodenfreiheit.
Im Tal des Canyonlands National Park kamen wir zu
den Shafer Switchbacks, eine Strasse aus Boden,
Schotter und Fels, die eine 400 meter hohe Felswand
hoch geht. Wie der Name vermuten lässt , hat die
Strasse etliche Serpentinen und ist allgemein sehr
steil.
Ich hielt unten an um ein paar photos zu machen,
während Jayne die Strecke in Angriff nahm. Als ich
um die dritte Serpentine kam bekam ich fast einen
Herzinfarkt. Ich sah Jayne's Motorrad auf der Seite
und sie darunter eingeklemmt, in einem Graben an der
Felswand.
Ich hob das Motorrad soweit an, dass sie darunter
herauskriechen konnte. Ihre Alukoffer verhinderten,
dass das Motorrad ihr Bein zertrümmerte. Sie war
verwirrt, was ich erst mit einem Schock in
verbindung brachte, aber es stellte sich heraus,
dass sie eine Gehirnerschütterung hatte, da sie die
Felswand mit dem Helm getroffen hatte. Nach
ungefähr einer halben Stunde, mit Rangers und
Rettungsdient vor Ort, kam sie langsam wieder zu
Sinnen. Sie wurde mit einerm Allrad-Rettungswagen
ins Krankenhaus nach Moab gebracht. Dort bekam sie
eine Cumputertomographie, um sicher zu stellen, dass
sie keine Gehirnblutungen hatte, oder ähnlichen, was
nicht der Fall war. Ihre Seite der Geschichte gibt's
hier (nur in Englisch).
Nach drei Tagen Erholen und Heilen in einem Motel in
Moab war sie soweit die Tour fortzusetzen.
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Motorradreise durch
Kalifornien und Nevada in 2012
Anfang September 2012 fuhren wir
von Oregon nach Kalifornien, wo wir Freunde
besuchten. Dann weiter nach Nevada, von wo aus wir
zurück nach Oregon wollten. Wir hatten perfektes
Wetter auf der Tour durch Kalifornien und anfangs
auch in Nevada. An einem Tag hatten wir geplant
gegen Abend Tonopah in Nevada zu erreichen. Wir
waren noch gut eine Stunde Fahrt von Tonopah
entfernt, als vor uns eine schwarz Wand auftauchte,
eindeutig ein Gewittersturm. Wir hielten an und
versuchten abzuschätzen ob der Sturm mit deutlich
sichtbarem heftigem Regenfall und Unmengen an
Blitzen vorbeiziehen würde. Das war nicht der Fall
und wegen der vielen Blitze wollten wir nicht
riskieren auf dem Motorrad der höchste Punkt in der
weit offenen, flachen Prärie zu sein. Ein Blick auf
die Karte zeigte, dass der nächstgelegene Ort in der
Sturmabgewandten Richtung ca. 100 km entfernt war,
also auf nach Mina, NV. Dort angekommen, es war
schon dunkel, stellten wir fest, dass der Ort nicht
viel zu bieten hatte, eine Kneipe und diverse
zugenagelte Häuser. Wir gingen in die Kneipe um nach
einem möglichen Campingplatz zu fragen. Die Kneipe
war etwas runtergekommen und an einem runden Tisch
sassen ein paar Leute die Poker spielten, einer von
ihnen hatte eine Augenklappe. Der Wirt sagte es gäbe
keinen Campingplatz in der Nähe, aber wir könnten
auf der überdachten Bühne draussen zelten oder auf
dem Boden in seinem Wohnwagen schlafen. Als wir
beides dankend ablehnten sagte er wir könnten auch
im Park auf der anderen Strassenseite unser Zelt
aufbauen. Wir sahen uns den Park an, es war ein
kleiner Platz mit Schotter, en paar Bäumen und zwei
Grills, direkt an der Hauptstrasse. In Mangel
anderer Möglichkeiten schlugen wir unser Zelt im
"Park" auf und erfreuten uns an den LKW's die die
ganze Nacht vorbeidonnerten. Am nächsten Morgen
packten wir zusammen und setzten unseren Weg etwas
übermüdet nach Tonopah fort.
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Motorradreise nach Yellowstone
in 2011
Mitte Juni 2011 fuhren wir von
Oregon nach Yellowstone. Es war schönes Wetter
und teilweise auch richtig heiss. Wir hatten
natürlich gelesen, dass Yellowstone sehr hoch liegt,
und dass es im vergangenen Winter viel Schnee
gegeben hatte. Wir hatten auch gehört, dass es noch
Restschnee geben sollte, was uns zwar etwas schwer
viel zu glauben, da wir auf der Anreise Temperaturen
von weit über 30°C hatten, aber gut. Als wir dann
auf dem Campingplatz eincheckten waren wir doch
etwas erstaunt, nicht nur zeigte mein GPS über
2600m, sondern sie hatten gerade erst neue Plätze
freigeräumt, der Schnee lag stellenweise noch über
1m hoch. Sie ermahnten uns auf jeden Fall die
Bärkisten für unsere Lebensmittel zu verwenden, die
Kisten waren aber irgendwo unter dem Schnee
versteckt. Der zugewiesene Zeltplatz bestand aus
einer ca. 2m hohen Schneewand und der Strasse davor.
Wir suchten einen besseren freien Platz und
forderten dann einen Platztausch, was auch genehmigt
wurde. Der neue Zeltplatz war zwar auch nur eine
geräumte, geteerte Parkfläche, aber zumindest waren
wir von der Strasse weg. Wir liehen uns eine
Schaufel von den Nachbarn und starteten die Suche
nach unserem Tisch und der Feuerstelle. Nach ein
paar "Probebohrungen" hatten wir sie gefunden und
begannen mit der Ausgrabung, Schnee schaufeln
im Juni ist ja mal anderes. Die ersten zwei Nächte
waren zwar kalt aber auszuhalten, die dritte Nacht
schneite es dann und es war weit unter dem
Gefrierpunkt, so dass wir froh waren am Nächsten Tag
weiterzufahren. Es war ein kaltes, aber auch ein
interessantes Erlebnis im Schnee zu zelten,
besonders Mitte Juni.
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Motorradreise durch
Süd-Osteuropa
in 2008
In Bulgarien, Mazedonien und im
serbischen Teil von Bosnien wird die kyrillische
Schrift verwendet. Das macht nicht nur das Lesen von
Verkehrsschildern zu einer Herausforderung, sondern,
insbesondere in abgelegenen Gebieten, auch das Lesen
von Speisekarten, da man dort mit deutsch oder
englisch auch nicht viel weiter kommt. In Shumen in
Bulgarien fanden wir dann ein Restaurant wo wir uns
zumindest etwas mit dem Kellner verständigen
konnten. Wir bestellten dann was er uns empfahl,
Hähnchen in Tomatensosse, war fantistisch. Da es so
gut war liessen wir ihn dann den Namen des Gerichts
in kyrillisch aufschreiben und benutzten diesen
Zettel dann zum Bestellen in anderen Restaurants.
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Motorradreise rund
um
die Adria in 2006
Ich kam morgens über die Grenze
nach Albanien von Griechenland, dann gegen Mittag
hielt ich an diesem kleinen Restaurant in
Süd-Albanien zum Mittagessen an. Der Koch, der auch
gleichzeitig die Bedienung war, brachte mir die
handgeschriebene Speisekarte, die ich natürlich
nicht lesen konnte. Nach einem kurzen
Sprachenwirrwahr (ich in deutsch und englisch, er in
albanisch und sonstwas) stellten wir fest, dass wir
keine gemeinsame Sprache fanden. Daraufhin nahm mich
der Koch mit in die Küche und öffnete alle Töpfe. Es
sah alles gut aus und roch auch gut, aber ich wusste
immernoch nicht wirklich was es war. Dann zeigte der
Koch auf einen Topf und sagte "Määh", zeigte auf
einen anderen und sagte "Muuh", nachdem wir beide
gut gelacht hatten, bestellte ich Muuh mit Reis --
hat sehr gut geschmeckt!
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Motorradreise durch
den Südwesten
der
USA in 2005
Ich hatte mein Motorrad nach Los
Angeles verschifft für eine 6-wöchige Motorradtour
durch den Westen. Nach knapp einer Woche, Mitte Mai,
war ich dann in Las Vegas in Nevada bei 40ºC. Es war
nicht nur heiss, sondern ich stand stundenlang im
Verkehrsstau in der Stadt. Ich merkte, dass die
Öltemperatur des luftgekühlten Motors immer weiter
anstieg. Also habe ich den Motor ausgemacht sobald
ich wieder stand, um weiteres Überhitzen zu
vermeiden. Das gelang aber nur bedingt, da durch das
ständige starten die Batterie schwach wurde. Als ich
endlich eine Seitestrasse mit weniger Verkehr fand
und dort abbog stand das Ölthermometer auf
geschätzte 160ºC (die Anzeige hört bei 140ºC auf und
hat bei 120ºC einen roten Strich). Ihr fragt jetzt
natürlich warum ich nicht früher angehalten habe,
das war aber leider nicht möglich, da Bürgersteige
sehr hoch, oder sogar eingezäunt sind und ein
Anhalten auf einer 4-spurigen Strasse einfach nicht
ist. nachdem ich dann in der Seitenstrasse
angehalten hatte und der Motor abgekühlt war, fuhr
ich auf Seitenstrassen aus der Stadt. Zwei Tage
später war ich dann kurz vor Flagstaff in Arizona
als ich das schlimmste Motorengeräusch hörte, das
ich je gehört habe. Ca. 20 km später war ich dann in
der Stadt und fand auch direkt eine Honda Werkstatt,
die sogar an diesem Sonntag geöffnet hatte. Da die
Honda NX650 Dominator nur für 2 Jahre in den 80er
Jahren in den USA verkauft wurde hatte niemand hier
je so ein Motorrad gesehen, bis dann ein alter
Mechaniker kam. Er kannte das Motorrad und nach der
Diagnose gerissener Zylinderkopf wusste er auch
schnell wo er einen neuen per Expressversand
besorgen konnte. Somit war ich dann 3 Tage später
wieder auf Achse. Vielen Dank! Das furchtbare
Geräusch war übrigens ein Ventilsitz, der durch den
gerissenen Zylinder rausrutschte und dann vom Ventil
wieder reingedrückt wurde.
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Motorradreise nach Island
in 2002
Irgendwo in der Mitte von
Nirgendwo in Island fing es an zu regnen (soll ja
schon mal vorkommen). Also hielt ich an um meinen
Regenkombi anzuziehen. Da ich mein Portemonnaie im
Regenkombi nicht erreichen kann, ich aber bald
tanken musste, nahm ich das Portemonnaie aus meiner
Hosentasche um es in meine kleine Lenkertasche zu
packen. Nach ca. einer Stunde fahrt hörte es wieder
auf zu regnen, also hielt ich wieder an um den
Regenkombi auszuziehen. Dann bekam ich fast einen
Herzinfarkt als feststellte, dass mein Portemonnaie
nicht in der Lenkertasche war. Ich hatte es auf
meine Gepäckrolle gelegt während ich de Regenkombi
anzog, um es dann in die Tasche zu packen, was ich
aber offensichtlich vergessen hatte. Ich suchte in
Panik in allen möglichen und unmöglichen Stellen auf
dem Motorrad, dem Gepäck und meiner Kleidung, aber
es war nicht da. Das Portemonnaie musste also
während der Fahrt runtergefallen sein, und es hatte
mein ganzes Geld, Kreditkarten, Ausweis und
Führerschein! Nachdem ich mehrfach "Schei..e!"
gebrüllt hatte, setzte ich mich wieder aufs Motorrad
und fuhr die Strecke im erste Gang zurück, die Augen
auf die Piste und den Straßenrand fokussiert. Als
ich dann endlich in den Bereich kam wo ich den Kombi
angezogen hatte, hatte ich die kleine Hoffnung das
Portemonnaie zu finden schon fast aufgegeben. Ich
beschloss die Strecke auf- und abzufahren bis mir
das Benzin ausgehen würde und dann dort zu zelten
bis der nächst vorbeikommen würde. Dann plötzlich
viel mir ein flacher, rechteckiger Stein im Matsch
auf, ich hielt an und hob ihn auf - und es war
tatsächlich mein Portemonnaie! Ich habe noch nie
solch einen Freudentanz aufgeführt wie in diesem
Moment, gut dass es keiner gefilmt hat.
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Motorradreise nach Schweden
und
Finnland in 2002
Meine Motorradtour sollte im Mai
von Deutschland durch Schweden bis über den
Polarkreis gehen, and dann durch Finnland wieder
nach Hause. Durch Schweden hatte ich tolles Wetter,
und selbst kurz vor dem Polarkreis noch 15ºC. Dann
schlug das Wetter über Nacht um und es war plötzlich
nur noch 2ºC Höchsttemperatur und regnerisch. Das
war zwar nicht schön, aber ich war auf dieses Wetter
vorbereitet, also fuhr ich weiter nach Norden. Zwei
Tage später, ich hatte gerade die Grenze nach
Finnland überquert, wurde es noch deutlich kälter.
Die Tageshöchsttemperatur lag deutlich unter dem
Gefrierpunkt und es schneite stellenweise sehr
stark. Ich war schon nach nur einer Stunde Fahrt so
durchgefroren, dass ich meine Finger nicht mehr
bewegen konnte. Ich beschloss so schell wie möglich
nach Süden zu fahren, aber nach drei weiteren
Stunden Fahrt konnte ich einfach nicht mehr. Dann
sah ich ein Schild für eine Campinghütte und
beschloss sie zu nehmen, der Preis war egal. Es
stellte sich heraus, dass es eine richtige
Luxushütte war, die ich (wohl aus Mitleid) zu einem
annehmbaren Preis bekam. Die Hütte hatte nicht nur
eine Heizung, sondern auch eine Sauna! Ich feuerte
die Sauna an und setzte mich rein, bis ich wieder
eine akzeptable Körpertemperatur hatte und ging dann
ins Bett, wo ich fast 12 Stunden schlief. Die
nächsten zwei Tage fuhr ich dann weiter nach Süden,
wie auf der Flucht, und übernachtete in warmen
Hotels, bis die Temperaturen wieder annehmbar wurden
und ich den Heimweg etwas entspannter fortsetzen
konnte.
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Motorradreise zum Nordkap
in
Norwegen in 2001
Auf dem Weg zum Nordkap in
Norwegen entschloss ich mich kurzfristig die Fähre
von Bodo auf die Lofoten zu nehmen. Die Fähre fährt
aber nur zweimal pro Woche und natürlich nicht als
ich ankam. Aber es war zufällig gerade das
Postschiff der Hurtigruten da und es sollte in
wenigen Minute auslaufen. Also schnell ausfindig
machen wo ich ein Ticket kaufen kann und auch ob sie
überhaupt Motorräder mitnehmen. Sie nehmen
Motorräder mit und auch Autos solange der Platz
ausreicht. Als ich fragte wo ich das Motorrad aufs
Schiff fahren kann zeigten sie nur auf de Kran. Der
Kapitän kam von Bord und inspizierte mein Motorrad
auf Beschädigungen und schrieb diverse Kratzer auf,
nach dem Entladen auf de Lofoten inspizierte er es
wieder und ich unterschrieb, dass sie es nicht
beschädigt hatten. Die normale Fähre ist zwar etwas
billiger, aber ich wollte nicht Tage auf sie warten
und die Verladung war den Mehrpreis wert.
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Motorradreise nach Irland
in 2001
Meine Irlandtour war die erste
grosse Tour mit meinem neuen Gepäck.
Ich mochte die grosse Tasche, da man zwei kleinere
Seitetaschen runterklappen kann um die Breite des
Motorrads zu verringern. Mit einem zweiten
Reisverschluss kann man die Seitetaschen auch ganz
abnehmen. Dies habe ich direkt als Problem erkannt
und diese Reisverschlüsse zugenäht, so dass sie sich
nicht während der Fahrt öffnen können. Auf den sehr
schlechten Strassen in Irland und besonders auf den
Pässen muss sich dann aber doch ein Reisverschluss
geöffnet haben und ich verlor eine Seitentasche. Als
ich das Fehlen der Tasche merkte fuhr ich zurück um
sie zu suchen, konnte sie aber nicht finden. Somit
hatte ich nicht nur die Seitetasche verloren,
sondern auch einen Pullover, eine Jeans und meinen
Regenkombi. Erstaunlicherweise regnete es auf der
restlichen Tour nicht, bis ich dann in England kurz
vor der Fähre war, Glück im Unglück.
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Motorrad
Alukoffer
und Topcases
Gefertigt
von
einem erfahrenen Motorradreisenden.
Alukoffer
erhältlich
in 40l und 33l
Topcass
erhältlich
in 20l und 36l
Silber oder Schwarz
Qualität
ist
entscheidend, nicht nur auf einer RTW Tour.
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